schrift_klein 

Luegbrücke: ASFINAG hat selbst lange geschlafen

LKW Kolonnen auf Luegbrücke

Erst kürzlich stellte die Asfinag ein 18 Millionen Euro umfassendes Sicherheitsprojekt für die Luegbrücke vor. Als Grund für die Maßnahmen wurden die Zeitverzögerungen rund um den Bau einer Ersatzmaßnahme für die bestehende Autobahnbrücke genannt.

Im Bezirksblatt 23./24. Juni 2021 wird von der Zurückweisung der indirekten Vorwürfe an die Gemeinde Gries am Brenner berichtet: 

Die Asfinag verfügte bereits im Jahr 2000 über eine Funktionserhaltungsstudie zur Bestandsbrücke, worin angegeben wird, dass sich ein Ersatzbau kaum über das Jahr 2025 hinausschieben lassen würde. Im Jahr 2010 wurde die zu erwartende Lebensdauer auf 2021 verkürzt. Dennoch wurde erst 2015 eine Machbarkeitsstudie für einen möglichen Ersatzbau erstellt. 2017 gab ein Vertreter der Planungsabteilung der Asfinag bekannt, dass man noch ganz am Anfang der Planungen stehe und noch nicht festgelegt sei, wohin die Reise gehen solle. Bereits damals forderte der Planungsverband Wipptal eine Tunnellösung.

2018 folge die Ausarbeitung eines Vorprojektes zur Errichtung einer neuen Brücke, welches Ende 2019 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Dieses Projekt sieht einen Ausbau der Autobahn von über acht Metern in der Breite vor und weckte eine Welle des Widerstandes. 

Im Spätsommer 2020 reichte die Asfinag ein Teilprojekt zur Genehmigung ein, welches 2021 in Angriff genommen hätte werden sollen. Auf Grund mangelhafter Einreichunterlagen sowie Uneinigkeit mit den betroffenen Grundeigentümern erging in dieser Sache aber bisher noch kein Bescheid.

Auch ohne lokalen Widerstand wären die Unterfangung der Bestandsbrücke sowie die Steinschlagschutznetze notwendig gewesen. Das Bergmeistergutachten schätzt die Bauzeit des Brückenprojektes auf 82 Monate. Bis das neue, zusätzliche Brückentragwerk einsatzbereit wäre, werden 44 Monate veranschlagt. Dazu kommen noch diverse Vorbereitungen wie Genehmigungsverfahren etc. Sollte die Asfinag tatsächlich ihr Brückenprojekt bauen, müsste die bestehende Brücke jedenfalls so lange erhalten bleiben, bis das neue Tragwerk verkehrstauglich ist. Zudem ist ohne Steinschlagschutz ein Arbeiten im Areal nicht möglich und auch bei Realisierung der Tunnellösung sind die Schutznetze umzusetzen, da der Abbruch der Bestandsbrücke durchzuführen ist. 

Abschließend hält der Grieser Bürgermeister fest "...dass allein die Asfinag als gesetzlicher Straßenerhalter für den Zustand der Autobahn verantwortlich ist und keinesfalls eine Anrainergemeinde. Umgekehrt sind wir Bürgermeister der Bevölkerung verpflichtet, die ein Recht auf Gesundheit, Lebensqualität und Mitbestimmung in ihrer Heimat hat."

Der gesamte Artikel aus dem Bezirksblatt kann hier abgerufen werden. (1,19 MB) - .PDF

24.06.2021