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Eurovignette schürt Transit - Neue Kritik am Bergmeistergutachten

Tunnel statt Luegbrücke

Der Rat der EU beschloss am 09.11. die umstrittene Neufassung der Wegekostenrichtlinie. Wird die "Eurovignette" nun auch im EU-Parlament abgesegnet, stehen dem Brennerkorridor schwere Zeiten bevor. 

Die geplante Regelung sieht eine um bis zu 75-prozentige Mautreduktion für "saubere" Lkws auf der Brennerstrecke vor. Gegen höhere Mautaufschläge in sensiblen Korridoren wird den Nachbarn Italien und Deutschland ein Vetorecht eingeräumt. Die Folge: Die Straße wird im Vergleich zur Schiene noch billiger und die Transitzahlen steigen munter weiter. Von den derzeitigen 2,5 Millionen Lkw-Fahrten über den Brenner darf man zukünftig wohl nur mehr träumen. Gleichzeitig wird der Brennerbasistunnel noch vor Inbetriebnahme zum Rohrkrepierer. 

Indessen zeigt der ehemalige Rektor der Universität Innsbruck und Wissenschaftsminister a.D. Karlheinz Töchterle umfangreiche Ungereimtheiten beim sogenannten "Bergmeistergutachten" auf. Die angewandte Methode zur Bewertung eines Brückenneubaus gegenüber einer Tunnelalternative anstelle der alternden Luegbrücke entlang der A13 erweckt den Anschein von Messbarkeit, Genauigkeit und Objektivität. Die Vergabe der einzelnen Punkte verbleibt jedoch im Bereich subjektiver Einschätzung und wirkt oft fragwürdig. Einige der Ausführungen im Gutachten gleichen inhaltsarmen Geschwurbel und der für das Gutachten herangezogene (sehr große) Tunnelquerschnitt beeinflusst das Ergebnis. Zöge man die längere Lebensdauer eines Tunnels ernstlich in Betracht, würde sich das Ergebnis gerade beim Thema Nachhaltigkeit massiv zugunsten des Tunnels ändern.

Die Kritik von Karlheinz Töchterle wurde am "schoepfblog" veröffentlicht. Link zum Blog

TT_2021-11-10_Eurovignette_nimmt_nächste_Hürde.pdf herunterladen (0.18 MB)

2021.11._Kritik_Töchterle_Karlheinz_am_Bergmeister-Gutachten_Schöpfblog.pdf herunterladen (0.08 MB)




 

12.11.2021